Am Volkstrauertag halten wir inne. Wir gedenken der Opfer von Krieg, Gewalt und Terror, jener Millionen Menschen, die ihr Leben verloren, weil Ideologien der Unmenschlichkeit, des Fanatismus und des Hasses das Herz Europas vergifteten. Ihr Leid mahnt uns bis heute: Frieden und Freiheit sind keine Selbstverständlichkeit. Sie müssen immer wieder neu verteidigt werden, mit Vernunft, Mitgefühl und dem Mut, Haltung zu zeigen. Die Geschichte hat uns gelehrt, wohin Hass und Verachtung führen, wenn sie unbeantwortet bleiben. Aus Worten werden Taten, aus Spaltung wird Gewalt. Deshalb darf Gleichgültigkeit nie die Antwort sein. Wer heute Politik mit Angst macht, wer Menschen gegeneinander aufhetzt oder die Erinnerung an die Verbrechen der Vergangenheit kleinredet, verrät die Lehren, die aus unermesslichem Leid geboren wurden. Gedenken bedeutet nicht nur Rückblick, es ist Auftrag für die Zukunft. Es erinnert uns daran, dass Demokratie, Frieden und Freiheit nur bestehen, wenn Menschen füreinander einstehen, auch in schwierigen Zeiten. Wenn wir uns nicht spalten lassen. Wenn wir Hass widersprechen. Wenn wir für das eintreten, was unser Land stark gemacht hat: Verantwortung, Menschlichkeit und Zusammenhalt. Gedenken heißt: innehalten, nachdenken, dankbar sein und entschlossen handeln.





